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Schlagwort: Ostberlin

Röhren für die Republik aus dem Werk für Fernsehelektronik (WF), Folge 38

(Super-) Orthikon F7,5 M2 Orthikon und Superorthikon waren Bildaufnahmeröhren. Der Findbucheintrag vom 31. Mai 1960 besagt, dass es sich ein Orthikon F7,5 M2 handle, im Katalog RFT-Spezialröhren wird das F7,5 M2 als Superorthikon bezeichnet. Insgesamt sind im Archiv des Industriesalons 20 Forschungs- und Entwicklungsberichte vorhanden, die sich mit der Entwicklung …

Quellen zur Geschichte des WF – Folge 6 – Abteilungsverzeichnisse des WF

Abteilungsverzeichnisse des WF Im Industriesalon befinden sich nur wenige Archivalien zur Geschichte des WF, die eher zufällig dort gelandet sind, da Akten von den Gründern des „Museums im Turm“ und später des Industriesalons nicht systematisch gesammelt wurden bzw. sie auch gar keinen Zugang dazu hatten. Häufig handelt es sich bei …

Quellen zur Geschichte des WF – Folge 5 – WF-Akten

Aktenbestand im Landesarchiv Berlin Der größte Aktenbestand zur Geschichte des WF von den Anfängen 1945 bis 1970 befindet sich im Landesarchiv Berlin in der Repositur C 404. 1986 war offensichtlich einmal wieder das Betriebsarchiv im WF aufgeräumt worden und der größte Teil der Akten dem damaligen (Ostberliner) Stadtarchiv in der …

Röhren für die Republik aus dem Werk für Fernsehelektronik (WF), Folge 37

Schwingquarz Der Findbucheintrag Nr. 6019175 vom 4. April 1960 zu diesem Bild lautet „Quarze“, genau wie zu den zwei Fotos davor und danach (Nr. 6019173-6019177). Den Auftrag für  diese Fotoreihe erhielt die Fotostelle des WF von Dr. Helmut Bauer, der von 1952 bis 1968 als Spezialist für Quarze im WF …

Röhren für die Republik aus dem Werk für Fernsehelektronik (WF), Folge 36

Sechs verschiedene Thyratron-Typen aus WF-Produktion. Leider sind nicht alle Typennummern lesbar, aber es scheint sich bei allen der sechs Thyratrons um Röhren mit Mischgasfüllung zu handeln. Die Buchstaben der aufgedruckten Typenbezeichnungen bezeichnen: S=Thyratron, erste Zahl=max. Sperrspannung (kV), zweite Zahl= max. Anodenstrom, d=direkte Heizung, i=indirekte Heizung, M=Mischgas. V.l.nr. deutlich erkennbar sind …

Aus der Geschichte des WF, Folge 9

Die Fotoalben von 1946 aus LKVO und NEF

Deutlich wird beim Vergleich der Alben von NEF und LKVO aus dem Frühjahr/ Frühsommer 1946 (Vergl. Beitrag Quellen zur Geschichte des WF – Folge 4), dass sie 1946 völlig getrennte Unternehmen waren, die beide nur auf dem ehem. NAG-Gelände angesiedelt waren. Bildsprache und Themenwahl sind recht unterschiedlich.

Während das LKVO extra ein zweites Album ausschließlich mit Produktfotos anfertigte, widmet das NEF nur drei der 39 Fotos Produkten. Auf S.21 zeigt ein Foto „Baugruppen, die in universellen Systemen arbeiten.“ Diese Baugruppen waren offensichtlich ein wichtiges Forschungs- und Entwicklungsprojekt des NEF, denn schon in dem Informationstext auf der 1. Seite des Fotoalbums steht: „Die Hauptarbeit des Technischen Büros besteht in der Ausarbeitung neuer Arten von Geräten für Fernverbindungen – als universelle Systeme. Die Idee eines universellen Systems, das während des Krieges von deutschen Spezialisten vorgeschlagen wurde, besteht darin, Grundbausteine für die Kombination verschiedener Kommunikationswege zu schaffen, standardisierte Blöcke, die unterschiedliche Verbindungslinien wie etwa: Freileitungen, Kabellinien, Koaxialkabel und Verbindungen über Dezimeterwellen an das Fernmeldesystem anpassen. Das universelle System ersetzt die verschiedenen vorhandenen Arten von Fernmeldegeräten.“

Das zweite Produktfoto auf S. 41 präsentiert eine „Garnitur von Werkzeugen und Vorrichtungen für das Flachrelais 70, die in der Werkstatt gefertigt wurden“. Dass das NEF aber nicht nur diese beiden Produkte herstellte, zeigt das Foto auf S.47, auf dem jede Menge Halbfabrikate auf zwei Werktischen liegen, die alle lieferbar waren.

Neben Fotos aus den Werkstätten, von einzelnen Maschinen etc. nimmt das NEF in zwei Fotos auch deutlich darauf Bezug, dass es Einrichtungen des FAO weiter nutzte, während das LKVO mit keiner Silbe erwähnte, dass es in der ehemaligen Röhrenfabrik der AEG eingerichtet worden war.

S.13 im Fotoalbum des NEF, Übersetzung der Bildunterschriften „Geräte für Fernverbindungen ME, die vom Werk FAO-AEG hergestellt wurden, werden für Laborexperimente genutzt.“ und „Telefonapparatur für Linien hoher Leistung, hergestellt vom Werk FAO-AEG wird für Laborexperimente genutzt.“

Wichtig war der NEF-Geschäftsführung auch, ihre technische Einrichtung für Vervielfältigungen (Matritzenapparate und Lichtpauserei) und die Abt. für technische Unterlagen und das Archiv für technische Zeichnungen zu zeigen, Abteilungen bzw. Einrichtungen, die für die Anfertigung von Technischen Berichten und deren Vervielfältigung, wobei es nicht nur um FEBs zu eigenen Entwicklungen ging, sondern vor allem um die Zusammenstellung und Übersetzung von Unterlagen, die die Sowjets in den Elektrounternehmen in Berlin (vor allem in den Westsektoren) „gefunden“ hatten. Sio erwähnt der Informationstext auf S.1 auch: „Das Technische Büro leistet wesentliche Hilfe für sowjetische Werke bei der Entwicklung neuer Systeme der automatischen Telefonvermittlung des Typs „F“ und für Telefonapparate der Firma Siemens und Halske. Auf diesem Arbeitsgebiet beschränkt sich die Arbeit auf das Sammeln der erforderlichen technischen Dokumentation, Technologieentwicklung und Werkzeugbau.“

S.45 des NEF-Albums mit Fotos von der Vervielfältigung, der Lichtpauserei und des Archivs der technischen Zeichnungen.

Die entsprechenden Abteilungen bzw. Einrichtungen fanden keinen Eingang in die beiden LKVO-Alben, obwohl diese Abteilungen auch im LKVO eine wichtige Rolle spielten. Der Hauptkunde des LKVO war 1946 und 1947 die 5. Russische Hauptverwaltung, die 1946 90% (8,623 Mio RM) am Gesamtumsatz des LKVO (9,6 Mio RM) beteiligt war. Von den Lieferungen für 8.623 Mio RM nach Russland wurden rd. 41,5% (3,577 Mio RM) für Röhren, je rd. 10% (0,858 / =0,854 Mio RM) für 45 Geräte und 1, 765 Mio Einzelteile wie Wendel und 120.000 RM (knapp 1,5%) für Bauelemente berechnet. Alle diese Warengruppen wurden auch fotografisch in den LKVO-Alben festgehalten.
Wer mitgerechnet hat, wird gemerkt haben, dass noch rd. 37% fehlen. Diese 37% (3,214 Mio RM) wurden mit der Lieferung für Fertigungsanlagen erzielt. Während es bei allen anderen Posten ziemlich genaue Stückangaben gab, gibt es keine Angabe, wie viele Unterlagen für diese 3,2 Mio RM geliefert wurden, aber es dürften eine ganze Menge gewesen sein. Leider ist auch nirgends erklärt, wie der Wert der technischen Unterlagen ermittelt wurde.
Auch 1947 machten Lieferungen an die 5. Hauptverwaltung noch 70% (7,635 Mio) des Gesamtumsatzes von 10,8 Mio RM aus. Und fast 40% des Umsatzes mit der Sowjetunion wurde wieder mit Technischen Unterlagen erzielt.

Büro für technische Information. Übersetzung der Bildunterschrift: „Technologisches Büro.“ Ausschnitt aus S. 29 des NEF-Fotoalbums.

Wenn man die Bedeutung der Lieferung von technischen Unterlagen betrachtet, ist es doch recht verwunderlich, dass das LKVO davon nichts in seinen beiden Alben dokumentiert. Was sich die Geschäftsleitung des LKVO dabei gedacht hat, ist leider nicht überliefert.
Im Gegensatz zum LKVO/ OSW sind keine Geschäftsberichte des NEF (mehr ?) vorhanden, aber die Fotos deuten darauf hin, dass die Lieferung von technischen Unterlagen in die Sowjetunion auch hierin einer der wichtigsten Arbeitsbereiche war. Im Oktober 1946 arbeiten allein 7 Dolmetscher unter der Leitung des Ingenieurs Georg Lippert an der Übersetzung der Technischen Unterlagen, im Zeichnungsdienst 5 Angestellte und 1 Hilfskraft und in der Zeichnungsvervielfältigung 2 Angestellte und 5 Hilfskräfte.[1]


[1] Vergl. Personalverteilung der NEF vom 10.12.1946, in Landesarchiv Berlin, REP. C404, Nr.1, unpaginiert.

Röhren für die Republik aus dem Werk für Fernsehelektronik (WF), Folge 35

Nixie-Röhre Z 5700 M „Z 5700 M – System mit angebrachtem Glaskolben“, so lautet der Findbucheintrag der Fotostelle des WF vom Mai 1968. Leider war hier die Handschrift unseres Fotografen mal wieder sehr individuell, so dass uns nicht ganz klar ist, ob es angebracht oder angebrochen heißen sollte. Warum nun …

Quellen zur Geschichte des WF – Folge 4 – Fotoalben aus dem WF

Fotoalben aus dem WF Zu den Archivalien des WF im Industriesalon gehören auch diverse Fotoalben. Historisch gesehen besonders interessant sind davon drei Fotoalben aus dem Jahr 1946, die digital vorliegen und sowohl auf der Webseite WF-museum.de als auch auf auf museum digital eingestellt sind. Zwei der Alben wurden vom LKVO …

Röhren für die Republik aus dem Werk für Fernsehelektronik (WF), Folge 34

System der Spezialröhre EF 860. Die EF 860, eine steile HF-Pentode, scheint eine spezielle Type des WF gewesen zu sein, aber in Wirklichkeit war es wohl eine ‚verkappte‘ EF 800, denn im RFT-Katalog von 1956 wird extra darauf hingewiesen, dass sie Baugleich mit der EF 800 sei, die z.B. von …

Über 100 Fotos von Kurt Schwarz aus dem WF jetzt online

Ost-Berliner Lebenswelten 1958-1990 – Erschließung und Onlinepräsentation des Negativarchivs des Fotografen Kurt Schwarz. So lautet der Titel eines Projektes des Industriesalons, das seit Februar 2021 eine finanzielle Förderung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa erhält und von Digis unterstützt wird. Kurt Schwarz (* 1937 in Berlin) war als freier …