Röhren für die Republik aus dem Werk für Fernsehelektronik (WF), 50.(und letzte) Folge

Röhren für die Republik aus dem Werk für Fernsehelektronik (WF), 50.(und letzte) Folge

Halbleiter-Dioden OA 685

Ab Sommer 1957 wurde zunächst in der 3. Etage des Bauteils A eine gesonderte Abteilung für Dioden- und Halbleiterfertigung eingerichtet. Halbleiter wurden zunehmend neben den Elektronenröhren (und ab 1960 vor allem den Bildröhren) ein wichtiges Produkt im WF, bereits 1961 war die Halbleiterfertigung neben dem Röhrenwerk ein gesonderter Werkteil. Während z. B. 1968 die Empfängerröhrenherstellung eingestellt wurde, expandierte die Diodenfertigung in den 1970er Jahren noch erheblich.
Nachdem in der 2. Hälfte der 1950er Jahre auch der Ausbau der Halbleiterfertigung in die Wirtschaftsplanung der DDR Eingang gefunden hatte, gab es zunächst Überlegungen, das neu zu errichtende Halbleiterwerk dem WF anzugliedern, da dort schon reichlich Kompetenzen dazu vorhanden waren, aber es gab einfach nicht genügend Platz dafür in der Ostendstraße.[1] Und so fiel – auch aus anderen Gründen – die Entscheidung, in Frankfurt/ Oder ein neues Halbleiterwerk zu errichten.

Damit endet unsere Reihe „Röhren für die Republik“, die in der Nachfolge der gleichnamigen Fotoausstellung im Industriesalon Schöneweide im August 2020 im September 2020 ihren Anfang nahm. Die nächsten Beiträge werden sich wieder vermehrt mit der Geschichte des WF befassen.

[1] Vergl. Johannes Bähr, Industrie im geteilten Berlin (1945-1990): die elektrotechnische Industrie und der Maschinenbau im Ost-West-Vergleich: Branchenentwicklung, Technologien und Handlungsstrukturen, München 2001, S. 455 ff

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