Aus der Geschichte des WF, Folge 3

Aus der Geschichte des WF, Folge 3

Dr. Karl Steimel, der erste deutsche Direktor des LKVO

Wichtig war es der sowjetischen Besatzungsmacht bei der Einrichtung des LKVO vor allem gewesen, das technische Knowhow der deutschen Rüstungsindustrie und –entwicklung abzuschöpfen. Insofern war es ein großer Erfolg, dass es den Sowjets gelang, Dr. Karl Steimel als deutschen Direktor des LKVO zu engagieren, bzw. die Möglichkeit, Steimel für sich arbeiten zu lassen, war vermutlich der Anlass für die Gründung des LKVO. Das LKVO unterstand dem Wissenschaftlich-technischem Büro des sowjetischen Ministeriums für Elektroindustrie.
Steimel war aufgrund seiner hohen Qualifikation von 1936 bis Kriegsende Leiter der gesamten Röhrenentwicklung bei Telefunken gewesen, zusätzlich war ihm 1943 vom Reichsforschungsrat und von Albert Speer, dem Rüstungsminister, die Verantwortung mit Weisungsbefugnis für die gesamte Forschung und Entwicklung von Elektronenröhren im Reichsgebiet übertragen worden. Wenn sich also jemand mit der Entwicklung von Elektronenröhren und dem gegenwärtigen Stand 1945 auskannte, dann Steimel!
Steimel, wohnhaft in Berlin, war ganz zufrieden, so schnell wieder eine herausfordernde berufliche Tätigkeit gefunden zu haben und verstand sich auch – zunächst – gut mit den russischen Offizieren, denen er unterstellt war, waren es doch auch fast alles Wissenschaftler, die in eine Uniform und mit einem militärischen Rang versehen, als ‚Talentscouts‘ nach Deutschland geschickt worden waren.
Der hier abgebildete Bericht stellte den Status quo 1945 im Bereich der Entwicklung der Magnetfeldröhren dar.

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